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Allgemein Nachhaltigkeit

Baumwolle vs. Biobaumwolle

Biobaumwolle

Was du über den Anbau von (Bio-)Baumwolle wissen solltest

Die Textilindustrie hat einen riesigen Einfluss auf unsere Umwelt und das Klima: Laut Studien war sie 2016 für 5 bis 10 Prozent der globalen Umweltverschmutzung verantwortlich – und für rund 8 Prozent der weltweiten Klimaauswirkungen. Dazu sei gesagt, dass rund die Hälfte aller Textilien weltweit aus Baumwolle besteht. Eine Umstellung auf nachhaltigere Produktionsweisen würde unsere Umwelt und das Klima demnach extrem entlasten.

Außerdem leben 99% der Baumwollbauern in Entwicklungsländern und produzieren dort rund 75% der weltweiten Baumwollernte. Die Entlohnung für ihre Arbeit im konventionellen Baumwollanbau reicht kaum zum Überleben und der Pestizideinsatz macht sie zusätzlich krank. Leider sind Kinder- und Zwangsarbeit in manchen dieser Länder auch noch traurige Realität.

Mit deiner bewussten Entscheidung für Biobaumwolle, kannst du also viel bewegen! Wir haben dir noch 5 weitere Facts über Biobaumwolle zusammengestellt, die du kennen solltest:

  1. DER ANBAU VON BIOBAUMWOLLE VERBRAUCHT CA. 70% WENIGER WASSER ALS DER ANBAU KONVENTIONELLER BAUMWOLLE

Künstliche Bewässerung der konventionellen Baumwolle

Die Baumwollpflanze fühlt sich in heißen Regionen am wohlsten und braucht gleichzeitig viel Wasser, um ertragreich zu gedeihen. Die heißen Anbauländer haben nur selten Niederschlag und so werden ca. 50% der Baumwollfelder künstlich bewässert. In den 5-6 Monaten ab Aussaat bis zur Ernte werden für 1 Kilo konventioneller Baumwolle ungefähr 10.000 bis 17.000 Liter Wasser benötigt. In besonders trockenen Regionen wie z.B. Afrika sogar fast 30.000 Liter. Für eine bessere Vorstellung davon, wie viel das ist: eine volle Badewanne hat 150 L, also brauchen wir durchschnittlich 100 volle Badewannen für 1 kg konventioneller Baumwolle. Ist ein Kilo viel oder wenig? Hast du eine Idee, wie viel man aus einem Kilo Baumwolle nähen kann? Ein Kilo Baumwolle reicht gerade mal für ein T-Shirt. Bäm!

70% weniger Wasserverbrauch durch Nutzung des Regenwassers und Fruchtwechsel im Anbau von Biobaumwolle

Der Anbau von Biobaumwolle benötigt aus mehreren Gründen deutlich weniger Wasser. Ganz wesentlich zum geringeren Wasserverbrauch trägt die generell nachhaltig biologische Landwirtschaft bei. Durch die Bewirtschaftung der Felder im Fruchtwechsel hat der Boden eine andere Zusammensetzung und kann bis zu 30% mehr Wasser aufnehmen, speichern und an die Pflanzen abgeben. Darüber hinaus wird durch die Bewässerungsmethode der Tröpfchen-Bewässerung und das Auffangen von Regenwasser ein erheblicher Anteil der Frischwasserverwendung eingespart.

 

  1. BIOBAUMWOLLE BRAUCHT KEINE CHEMIE

Giftstoffe im konventionellen Baumwollanbau schaden Mensch & Natur

Die Baumwollpflanze ist sehr beliebt – auch bei Schädlingen und Insekten. In den rund 6 Monaten ihres Wachstums wird sie deshalb in der konventionellen Baumwollproduktion sehr regelmäßig mit chemischen Düngern „geschützt“ – bis zu 30 mal in der Saison! Das führt zu ausgelaugten und unfruchtbaren Feldern. Doch dieser permanente Chemieeinsatz ist nicht nur für die Natur eine Katastrophe, sondern auch für die Bauern und Arbeiter/innen auf den Feldern. Denn diese sind den Giftstoffen zumeist ohne Schutzkleidung ausgeliefert und bekommen sie so direkt auf die Haut und atmen sie ein. Eine furchtbare Vorstellung.

Biologische Landwirtschaft verzichtet auf Pestizide

Im Gegensatz dazu erfolgt der Anbau von Biobaumwolle nach den Grundsätzen der biologischen Landwirtschaft. Chemische Dünger und Pestizide sind grundsätzlich verboten. Es kommen ausschließlich organische Dünger, wie Tiermist und Gründung (teilweise aus eigener Tierhaltung der Bauern) zum Einsatz.

Zudem werden Pflanzenarten genutzt, die sich gegenseitig ergänzen bzw. begünstigen. Zum Beispiel ziehen sog. Lockpflanzen, die zwischen die Baumwollpflanzen gesetzt werden, ausgewählte Insekten an, welche dann die Baumwoll-Schädlinge fressen. Kennst du diesen Trick vielleicht aus dem Garten? Lavendel zwischen den Rosen schützt diese zum Beispiel durch seinen Duft vor Läusebefall oder Vergissmeinnicht hält unerwünschte Schmarotzer von den leckeren Himbeeren und Erdbeeren fern :-). Ebenfalls wie im eigenen Garten wird auch im Biobaumwollanbau durch Kompostierung, das Anlegen von Zwischenkulturen und Fruchtfolgewechsel eine Verbesserung der Bodenqualität und damit die langfristige Fruchtbarkeit der Böden erreicht.

 

  1. DER ANBAU VON BIO BAUMWOLLE SCHONT RESSOURCEN

Chemieproduktion für konventionelle Baumwolle schadet der Umwelt

Es ist gruselig: weltweit werden 16% aller Insektizide und 10% aller Pestizide nur für den Baumwollanbau produziert. Und 83% des hergestellten Stickstoffdüngers landet in der Natur! Zusätzlich verbraucht die Produktion der giftigen Stoffe Energie, produziert CO2 und belastet damit zusätzlich unsere Umwelt. Die gesundheitlichen Risiken & Schäden für die Arbeiter/innen, die die Gifte auf den Feldern einsetzen müssen, kommen noch on top.

In der biologische Landwirtschaft sind diese chemischen Hilfsmittel überflüssig

Durch Mischkulturen und Fruchtwechsel, organische Dünger usw. wird die Zahl der Mikroorganismen im Boden erhöht, was den Boden auflockert und ihn langfristig fruchtbar hält. Das ist nahezu CO2-neutral und belastet die Umwelt nicht.

Spätestens hier wird klar, dass der Anbau von Biobaumwolle wesentlich aufwändiger ist, als bei konventioneller Baumwolle. Die Felder müssen ständig von Menschenhand bearbeitet und geschützt werden. Dieser zusätzliche Aufwand kostet Zeit und Geld.

 

  1. BIOBAUMWOLLE KOMMT OHNE GENTECHNIK AUS

Genveränderte Baumwollpflanzen: Ein Teufelskreis für die Bauern

Der Anbau von genmanipulierten (GM) Baumwollpflanzen ist enorm weit verbreitet. Genmanipulierte Baumwollpflanzen sind resistent gegen bestimmte Schädlinge, Pestizide und/oder widerstandsfähiger gegen bestimmte Umweltbedingungen. Dabei kann die Nutzung genetisch veränderter Pflanzen aber auch zum Verlust der genetischen Vielfalt, der unkontrollierbaren Ausbreitung und der Bildung von Resistenzen bis hin zu Abhängigkeiten der Farmer von den Saatgut- und Pestizidherstellern führen. Laut der Datenbank TransGen wachsen derzeit auf etwa zwei Dritteln der weltweiten Baumwoll-Anbaufläche genveränderte Sorten. Allein in Indien waren im Jahr 2017 93% der angebauten Baumwolle gentechnisch verändert. Ob die Verwendung genmanipulierter Baumwolle die Erträge tatsächlich steigert oder nicht, ist umstritten.

Die Qualität das Saatgutes entscheidet über Erfolg oder Misserfolg der Ernte. Da aus gentechnisch veränderten Pflanzen kein Saatgut gewonnen werden kann, kaufen die Bauern zu Saisonbeginn gentechnisch verändertes Saatgut von Großunternehmen und Konzernen. Oftmals müssen sie sich dafür verschulden, weil die Überschüsse aus der letzten Ernte nicht ausreichen, um neues Saatgut zu kaufen. Das ist ein Teufelskreislauf, der die Bauern in eine Abhängigkeit von Kapitalgebern und Konzernen treibt.

Biobaumwolle: ein nachhaltiger Kreislauf

Im Bio-Anbau sind gentechnisch veränderte Pflanzen verboten. Hier kann der Samen zumeist aus den geernteten Baumwollpflanzen gewonnen werden. Dafür werden die Baumwollsamen gesammelt und für die neue Saison verwendet. Das erspart den Bauern die hohen Kosten für neues Saatgut. Selbst überschüssige Baumwollsamen können z.B. zu hochwertigem Baumwollöl weiterverarbeitet werden. Ein nachhaltiger Kreislauf, in dem Ressourcen wieder verwendet und nicht weggeworfen werden.

 

  1. BIOBAUMWOLLE GIBT BAUERN EINE PERSPEKTIVE

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Anbau von Biobaumwolle zwar aufwändiger & zeitintensiver ist, dafür aber bedeutend besser für die Menschen und die Natur. Die großen Konzerne und Firmen scheuen diesen Aufwand.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat ausgewertet, dass weltweit „ca. 75% der Baumwollproduzenten Kleinbauern mit einer Betriebsgröße zwischen 2-4 Hektar“ sind. Deren „Erträge reichen zumeist nicht aus, um sich und ihre Familien zu ernähren.“

Biobaumwolle sichert Kleinbauern einen bescheidenen Wohlstand

Beim Anbau von Biobaumwolle (oft in kleinen Zusammenschlüssen) erhalten die Bauern eine faire Bezahlung und sind keinen Giften ausgesetzt. Immer mehr langfristige und auf Nachhaltigkeit ausgerichtete (Entwicklungs)Projekte sichern inzwischen vielen zehntausenden Menschen einen bescheidenen Wohlstand mit dem Zugang zu Bildung und der Chance auf Gesundheit. Durch die steigende Nachfrage nach Biobaumwolle und die bessere Bezahlung, steigt zudem der Anreiz auf den Anbau von Biobaumwolle umzusteigen.

 

2 antworten auf “Baumwolle vs. Biobaumwolle”

Und schon was mehr gelernt! Ein guter Artikel den du
veröffentlicht hast. Es ist schwer darüber auf google was zu recherchieren.

Julia sagt:

Vielen Dank, das freut uns sehr!

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